Die Welt im Gepäck 2019

Angela Merkel in einem roten Blazer steht an einem weißen Rednerpult und hält eine Ansprache. Auf dem Pult ist das Logo mit der Aufschrift '50 Jahre Entwicklungsgesetz' und farbigen Symbolfiguren abgebildet. Der Hintergrund besteht aus einer strukturierten Ziegelwand.
Bundeskanzlerin Merkel dankt den zurückgekehrten Fachkräften und ihren Familien für ihren Einsatz.

Zum dritten Mal fand am 12. Juli 2019 in Berlin der "Tag der zurückgekehrten Fachkräfte aus dem Entwicklungsdienst und Zivilen Friedensdienst" statt. Eine intensive Zeit mit vielen Herausforderungen liegt hinter den Fachkräften. Sie haben gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit geleistet.

Mit der Veranstaltung, die unter dem Motto "Die Welt im Gepäck" steht, wollen die Kirchen und die Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD e. V.) dieses Engagement der Fachkräfte und ihrer Angehörigen würdigen.

Die Fachkräfte und ihre Angehörigen hatten Gelegenheit, über ihre Erfahrungen im Entwicklungsdienst zu sprechen und sich mit zurückgekehrten Fachkräften aller Entsendeorganisationen auszutauschen und zu vernetzen.

Als besonderer Gast sprach in diesem Jahr Bundeskanzlerin Angela Merkel den zurückgekehrten Fachkräften ihren Dank und ihre Anerkennung für ihre geleistetes Engagement aus:

Es braucht Menschen wie Sie, die Sie hier in diesem Raum sind. Deshalb finde ich es eine sehr, sehr gute Initiative, diejenigen, die zurückkommen, die von ihren Erfahrungen berichten können, die Herausragendes geleistet haben, dann auch einzuladen und ihnen zu sagen: Wir hören euch zu, wir wollen von euch etwas erfahren, wir sagen euch danke.

In diesem Jahr wurde im Rahmen der Veranstaltung auch der 50. Jahrestag des Entwicklungshelfer-Gesetzes gefeiert. Denn über dieses Gesetz zeigen sich Menschen wie die zurückgekehrten Fachkräfte seit einem halben Jahrhundert solidarisch. Dazu Merkel:

Sie haben in Afrika, Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten gearbeitet. Sie haben sich für Frieden, für Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung stark gemacht. Und Sie haben vielen, vielen Menschen Hoffnung gebracht. Daher freue ich mich sehr, dass ich heute mit Ihnen gemeinsam auch daran denken darf, dass vor 50 Jahren das Entwicklungshelfer-Gesetz in Kraft getreten ist – ein wirklich wegweisendes rechtliches Instrument.

Neben der Notwendigkeit der rechtlichen und sozialen Absicherung durch das Gesetz, betonte Merkel auch die Bedeutung der Erfahrungen von Fachkräften nach ihrer Rückkehr. 

Wir müssen unsere Bemühungen verstärken, um die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 zu erreichen. „Wir“ – das sind wir alle; natürlich auch die Regierungen, natürlich auch die Wirtschaft, die Wissenschaft und jeder und jede Einzelne. Und Sie, meine Damen und Herren, können in besonderer Weise dazu beitragen, den Gedanken der Nachhaltigkeit im täglichen Leben und Arbeiten stärker ins Bewusstsein zu rücken, wenn Sie über Ihre Erfahrungen sprechen.

Im Anschluss an den Besuch der Kanzlerin diskutierten Vertreter*innen der Dienste und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über "Chancen und Herausforderungen für den Entwicklungsdienst". Für mediale Abwechslung sorgte ein kleiner Film, der am Vormittag gedreht und am Nachmittag als Teil des Programms "ausgestrahlt" wurde. So hatten weitere Teilnehmende die Chance, ihr Statement zum Entwicklungsdienst abzugeben:

Das war eine ganz einschneidende Erfahrung persönlich, beruflich und vor allem im Denken und Sehen des Anderen, des Fremden, des Nicht-Vertrauten. Durch den Umgang damit hat sich Grundlegendes verändert.

Rudolf Schmid
Fachkraft von Dienste in Übersee, als Musiker nach Burkina Faso, 1995-1996

Ohne tiefgreifende Veränderungen in den nächsten 20,30 Jahren im Wirtschafts-, ökologischen und sozialen Bereich (…) ist die Existenz der Weltgesellschaft gefährdet. Wenn man selbst diese Erfahrung macht, kann man sehr vieles weitergeben – im Freundeskreis, in politischen Szenen, in der Zivilgesellschaft.

Günter Könsgen
1967-1969 Fachkraft des DED in Peru, engagiert sich für weltweites Fachkräfte-Austausch-Programm zwischen NGOs

Es war eine wertvolle Erfahrung für uns als Ehepaar, für uns als Familie, die wir in unserem Lebenslauf nicht missen wollen.

Bernd Lutz
Leiter CFI, 1998-2009 mit Frau und drei Kindern als Fachkraft in DR Kongo

Insgesamt teilten mehr als 250 Teilnehmende ihre Geschichten und Erfahrungen und machten den Tag damit zu einem spannenden und abwechslungsreichen Erlebnis.

Statements von Besucher*innen des EH-Dank-Tags zum Jubiläum 50 Jahre EhfG

EHDANK-50Jahre-Entwicklungshelfer-Gesetz
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Der Tag in Bildern

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und zurückgekehrten Fachkräfte stehen in einer großen Menge zusammen.
Gruppenfoto: Bundeskanzlerin Merkel mit zurückgekehrten Fachkräften und Mitarbeitenden der beteiligten Organisationen. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Fünf Menschen nebeneinander und unterhalten sich. Sie sind förmlich gekleidet. In der Mitt steht Angela Merkel in einem roten Blazer.
AGdD-Vorstandsvorsitzende Judith Ohene, Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, und die Prälaten Martin Dutzmann und Karl Jüsten nehmen Bundeskanzlerin Merkel vor der Villa Elisabeth in Berlin in Empfang. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Eine Gruppe von fünf Personen steht auf den Stufen vor einem Gebäude mit großen Holztüren. Zwei weiße Roll-Up-Banner mit Bildern und Text flankieren den Eingang. Die Person in der Mitte trägt einen roten Blazer, der Hintergrund zeigt eine historische Architektur mit Säulen.
Bundeskanzlerin Merkel mit Judith Ohene, Cornelia Füllkrug-Weitzel und den Prälaten Martin Dutzmann und Karl Jüsten vor der Villa Elisabeth in Berlin. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Vier Personen sitzen in der ersten Reihe einer Veranstaltung in einem großen Saal mit hohen Decken und Ziegelwänden. Die Person in der Mitte trägt einen roten Blazer und hält ein Dokument in der Hand. Im Hintergrund sind weitere sitzende Teilnehmer und die Bühne erkennbar.
©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Dr. Cornelia Füllkrug-Weitzel Präsidentin von Brot für die Welt eröffnet die Veranstaltung „Die Welt im Gepäck“ am Rednerpult. Mit der Aufschrift '50 Jahre Entwicklungshelfer-Gesetz'. Die Frau trägt eine Brille, eine schwarze Jacke und ein orangefarbenes Halstuch. Im Hintergrund ist eine Backsteinwand zu sehen.
Brot für die Welt-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel begrüßt die Kanzlerin und die zurückgekehrten Fachkräfte. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Zwei Frauen stehen an einem Rednerpult mit der Aufschrift '50 Jahre Entwicklungshelfer-Gesetz'. Die linke Frau spricht ins Mikrofon und trägt eine gemusterte Jacke, während die rechte Frau mit einer Brille und einem orangefarbenen Halstuch aufmerksam zuhört. Im Hintergrund ist eine Backsteinwand zu sehen.
Grußwort von Judith Ohene zum Tag der zurückgekehrten Fachkräfte aus dem Entwicklungs- und Zivilen Friedensdienst. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Angela Merkel in einem roten Blazer steht an einem weißen Rednerpult und hält eine Ansprache. Auf dem Pult ist das Logo mit der Aufschrift '50 Jahre Entwicklungsgesetz' und farbigen Symbolfiguren abgebildet. Der Hintergrund besteht aus einer strukturierten Ziegelwand.
Bundeskanzlerin Merkel dankt den zurückgekehrten Fachkräften und ihren Familien für ihren Einsatz. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Nach ihren Dankesworten nahm sich Bundeskanzlerin Merkel Zeit, um mehr über solidarisches Engagement aus erster Hand zu erfahren. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Fünf Personen sitzen auf einer Bühne in einem Podiumsgespräch, die Stühle sind in einem Halbkreis angeordnet. In der Mitte trägt eine Frau eine rote Jacke, umgeben von anderen Teilnehmenden in schwarzer und weißer Kleidung. Der Hintergrund zeigt eine Backsteinwand, während das Publikum im Vordergrund teilweise sichtbar ist.
Im Gespräch mit den zurückgekehrten Fachkräften Regine Brandt (GIZ) und Martin Philipps (CFI) sowie Sheku Kamara, Leiter einer Partnerorganisation von Brot für die Welt aus Sierra Leone. Die Moderation übernahm Friederike Repnik (zurückgekehrte Fachkraft aus dem Zivilen Friedensdienst mit der AGEH in Kolumbien). ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Eine Podiumsdiskussion. Vier Personen sitzen in einem Halbkreis auf Stühlen. In der Mitt sitzt Angela Merkel in einem roten Blase rund führt das Gespräch.
©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Dr. Angela Merkel steht mit mehreren zurückgekehrten Fachkräfte in einer Menschengruppe zusammen.
Aufstellung zum Gruppenfoto. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst
Blick von oben auf eine Veranstaltung mit vielen Stuhlreihen, von denen einige bereits besetzt sind. In der Mitte bewegt sich eine Person in einem roten Kleidungsstück durch den Raum. Um die Stühle herum stehen weitere Personen in Gesprächen oder in Bewegung.
Bundeskanzlerin Merkel verlässt die Veranstaltung. ©Brot für die Welt/Hermann Bredehorst