Was ist Entwicklungsdienst?
Fachkräfte im Entwicklungsdienst arbeiten und leben auf Basis eines Entwicklungshelfer-Dienstvertrags für eine befristete Zeit in einem Land des globalen Südens. Das Besondere am Entwicklungshelfer-Vertrag ist, dass die Arbeit als solidarischer Dienst definiert ist.
Die Rahmenbedingungen für dieses Engagement sind im Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) festgeschrieben. Dieses regelt die vorgesehenen Leistungen und die soziale Absicherung der Fachkräfte. Dort ist auch festgelegt, nach welchen Kriterien Träger des Entwicklungsdienstes als solche anerkannt werden. Nur diese Träger können Entwicklungshelfer-Dienstverträge schließen.
Seit 1999 werden Fachkräfte im Zivilen Friedensdienst nach den gleichen gesetzlichen Grundlagen vermittelt. Der Zivile Friedensdienst ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes unterstützen Menschen vor Ort langfristig in ihrem Engagement für Dialog, Menschenrechte und Frieden.
Den Entwicklungsdienst gibt es seit über 50 Jahren. In dieser Zeit hat sich viel verändert, nicht zuletzt auch unser Verständnis von dem, was 'Entwicklung' bedeutet und was Entwicklungsdienst überhaupt leisten kann. Im Vordergrund stehen heute die Kombination von Fach- und Partnerschaftlichkeit, das gemeinsame Lernen, der interkulturelle Austausch auf Augenhöhe und die Erarbeitung und Umsetzung lokal relevanter Problemlösungsstrategien. Frieden und soziale Gerechtigkeit sind Leitmotiv eines jeden Entwicklungsdienstes.
Eine in 2015 vom Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) herausgegebene Studie zeigt, was das in der Praxis bedeutet. Demnach entfaltet die Arbeit von Entwicklungshelfer/innen gerade dann ihre positive Wirkung, wenn sie in der Zusammenarbeit auf folgenden Prinzipien basiert:
- Gemeinsames Erfahrungswissen schaffen und fördern
- Vertrauen aufbauen
- Ownership respektieren und gewährleisten
- Produktive Fremdheit nutzen
- Empowerment fördern
Leitbild: Fachkräfte im Entwicklungsdienst
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Leitbild: Fachkräfte im Entwicklungsdienst
Das Leitbild beschreibt ein gemeinsames Verständnis von Internationaler Personeller Zusammenarbeit nach dem Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) von BMZ (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und den sieben staatlich anerkannten Trägern des Entwicklungsdienstes.
Die Website www.entwicklungsdienst-bewegt.de ist eine erste Anlaufstelle für Interessierte und mögliche künftige Fachkräfte und führt in das Thema Entwicklungsdienst ein. Sie bietet Antworten auf alle wichtigen Fragen: Was benötige ich, um einen Entwicklungsdienst machen zu können? Wie bin ich im Dienst abgesichert? Was sind die finanziellen und weiteren Rahmenbedingungen? Und wo finde ich Stellen?
Was machen Fachkräfte im Entwicklungsdienst konkret?
Dienst ist nicht gleich Dienst – die Tätigkeiten, die berufserfahrene Fachkräfte im Entwicklungsdienst erwarten, sind vielfältig und abwechslungsreich. Während sich manche Politologen mit Demokratieförderung und Good Governance befassen, arbeitet eine Klimaforscherin beispielsweise für nachhaltige Waldnutzung und ein Wassertechniker trägt dazu bei, die Versorgung mit sauberem Grundwasser sicherzustellen. Sie alle sind in beratender Funktion tätig und setzen sich mit viel Engagement für nachhaltige Verbesserungen in den Partnerländern ein.
Erfahren Sie hier mehr über die Arbeit ausgewählter Entwicklungs- und Friedensfachkräfte und tauchen Sie ein in eine ganz besondere Form gesellschaftlichen Engagements.
Entwicklungsdienst – mehr als nur ein Job
Wie es sich anfühlt, im Entwicklungsdienst zu arbeiten und vor Ort zu leben, berichten in unserer Publikation „Entwicklungsdienst – mehr als nur ein Job“ sieben der über Tausend Fachkräfte, die jedes Jahr im Einsatz sind. Darüber hinaus stellen wir die Rahmenbedingungen von Entwicklungsdienst, das Recruitment der Entsendeorganisationen, die Vorbereitung und verschiedene Aspekte der Rückkehr vor. Interessiert? Dann lesen Sie rein.