Vorbereitungskurse speziell für mit-reisende Partner*innen der Fachkräfte
Als Partner*in mit-ausreisen – Abenteuer oder Auszeit?
Zufriedene mit-ausreisende Partner (MAP) sind eine wesentliche Voraussetzung für einen gelungenen und wirkungsvollen Einsatz entsandter Fachkräfte. Partner*innen, die hinter dem Auslandsaufenthalt stehen und ihn aktiv gestalten, erleben diese Zeit oft als eine bereichernde Erfahrung und stabilisieren damit gleichzeitig das gesamte Familiensystem.
Insofern dient der AIZ-Kurs „Mitausreisende Partner und Familie“ im Rahmen der Ausreisevorbereitung dazu, die Rollen in Partnerschaft und Familie zu reflektieren, die Möglichkeiten der Karrieregestaltung auszuloten und den Aufenthalt in Bezug auf Netzwerke gewinnbringend zu gestalten.
„Wo ziehen wir hin? Was passiert mit den Kindern? Wie geht es mit meiner Karriere weiter? Wie kann ich mich mit meinem Partner zusammen auf zukünftige Herausforderungen im Einsatzland vorbereiten?“ sind typische Fragen. „Es gibt viele Vorteile, aber es kann auch Stress für eine Beziehung verursachen. Mögliche Streitpunkte werden im Ausland deutlicher ausgetragen. Darüber sollte man sich bewusst sein“, erläutert Trainerin Sabine Scharfe.
Besonders mit-ausreisende Partner*innen, die das erste Mal ins Ausland reisen, profitieren von der Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen Unterstützung zu erhalten und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und auch mit-ausreisende Partner*innen, die selbst als Fachkraft im Ausland gearbeitet haben und sich nun mit der Rolle als MAP auseinandersetzen möchten, gehen gestärkt aus dem Kurs hervor.
Der Kurs dauert fünf Tage und bietet Module zu verschiedenen Schwerpunkthemen an, beispielsweise zur Ausreise mit Kindern. Er unterstützt die Teilnehmenden darin, sich klarer über die eigenen Ziele zu werden und realistische Möglichkeiten der Umsetzung herauszufinden. Die Teilnehmenden lernen, wie sie ihre erworbenen Kompetenzen nach der Rückkehr gewinnbringend auf dem europäischen Arbeitsmarkt einbringen können.
Oft entstehen konkrete Rückfragen erst nach der Ankunft im Ausland. Daher wird die Möglichkeit, im Anschluss an das Training bis zu drei Coachings bei Trainer*innen der Kurse in Anspruch nehmen zu können, sehr geschätzt. „Soll ich mein Kind in der lokalen Schule mit ihren autoritären Methoden lassen? Wie gehe ich mit der Nanny um, die statt mit meinem Kind zu spielen, andauernd den Fernseher laufen lässt? Sollte ich eine Weile zurück nach Hause reisen, weil meine Mutter erkrankt ist?“ Das sind Alltagssituationen, die mit Hilfe eines externen Coaches reflektiert werden können.
Die Teilnehmenden beurteilen den Kurs sehr positiv, die Gesamtzufriedenheit liegt seit Jahren bei nahezu 100 Prozent. „Das Training sollte ein Pflichtkurs für alle MAPs und Vertragsnehmer*innen sein“, meint Trainerin Barbara Hüfner-Kemper. Lebendige Eindrücke vermitteln Kurs-Teilnehmende auch in einem Youtube-Video.
So divers die Welt ist, so unterschiedlich ist auch die Haltung der MAP zum bevorstehenden Auslandseinsatz. Für einige ist es Abenteuer pur, für andere eine willkommene Auszeit aus einem stressigen Job, wieder andere wollen ein Fernstudium absolvieren, ein Buchprojekt abschließen oder ehrenamtlich in einer NGO tätig werden.
Christine Fach,
Projektleiterin bei der AIZ
Die Akademie für internationale Zusammenarbeit (AIZ)
Die AIZ ist die unternehmenseigene Akademie der GIZ. Sie qualifiziert Fach- und Führungskräfte in der inter- nationalen Zusammenarbeit, damit sie Veränderungen aktiv gestalten und Wissen global verfügbar machen können. Mit dem Programm „Schlüsselqualifikationen für internationale Zusammenarbeit“ bereitet die AIZ im Auftrag des BMZ Expert*innen für eine Tätigkeit im Ausland vor. Das Fortbildungsangebot „Mitausreisende Partner und Familie“ bietet die AIZ im Rahmen dieses Programms an.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Teilnahme an diesem Angebot kostenfrei. Mehr Informationen zur Ausreisevorbereitung, Teilnahme und Anmeldung erhalten Sie im Internet oder telefonisch:
AIZ Kundenservice, 0228/4460 3333.